Anpassungskünstler

 

Trampeltiere müssen in ihrem natürlichen Lebensraum mit extremen Witterungsbedingungen auskommen. Das macht ihnen jedoch gar nichts aus. Denn sie ertragen Temperaturen von -35 Grad bis +45 Grad Celcius und sind hervorragend an ihre Umgebung angepasst.

So sind Trampeltiere beispielweise dazu in der Lage, ihre Körpertemperatur auf 34 Grad Celcius in der Nacht und 42 Grad Celcius am Tag anzupassen und dadurch weniger zu schwitzen.

Sie können in nur 10 Minuten bis zu 120 Liter Wasser aufnehmen. Die ovalen roten Blutkörperchen dehnen sich durch die Wasseraufnahme auf bis zu 250% ihres normalen Volumens aus. Selbst ihre Organe speichern Wasser. Dagegen produzieren Trampeltiere nur etwa 1 Liter Harn pro Tag, während beispielsweise Pferde 3 bis 10 Liter Harn täglich produzieren. Trampeltiere verkraften einen Wasserverlust von bis zu 25% in ihrem Körper, ohne dabei Schaden zu nehmen. Durch die sehr hohe Anzahl der roten Blutkörperchen ist auch bei sehr dickflüssigem, langsam fließenden Blut ihre Sauerstoffversorgung gewährleistet. Damit ist es für die Tiere möglich, bis zu einem Monat ohne Wasser auszukommen. Ihr Kot wird im Ursprungsgebiet als Brennmaterial genutzt.

Die Annahme, dass Trampeltiere in ihren Höckern Wasser speichern, ist jedoch falsch. Die Höcker dienen lediglich als Fettspeicher.

 

Daten und Fakten

  • Stammform: Wildkamel
  • Wissenschaftlicher Name: Camelus ferus
  • Größe: Schulterhöhe bis zu 2,3 m
  • Gewicht: 500 - 1.000 kg
  • Höchstalter: 40 Jahre
  • Sozialstruktur: Haremsgruppen
  • Paarungszeit: Winter (Dezember bis April)
  • Tragzeit: 12 - 13,5 Monate

 

Besondere Merkmale

  • Lange Wimpern an den Augen, die dem Schutz vor Sand dienen
  • verschließbare Nasenöffnung, zum Schutz vor Sand
  • gespaltene Oberlippe

 

Lebensraum und Herkunft

  • Lebensraum: Trockensteppen, Halbwüsten, Wüsten
  • Verbreitung: Zentralasien (Wildform), Klein- und Zentralasien (Haustier)